Krimi

  • Krimi

    Die Schnellimbissdetektivin von Liza Cody

    Hannah Abrahms ist Ex-Polizistin. Ex, weil sie ihren Sergant in einen Kanal geschubst hat. Seitdem versucht sie sich als Privatdetektivin mit kleinen Fällen, wie verschwundenen Hunden, streunenden Ehemänner und aus Kleingärten verschwundenem Gemüse, zu etablieren. Über Wasser hält sie sich, mit ihrer Arbeit in der Sandwich Shak, einem Imbiss in Südlondon, einen Job den sie hasst. An einer Stelle meint sie, dass sie mit Digby, dem Besitzer, die ehrlichste Beziehung hat, da sie sich beiden verabscheuen. So kündigt sie oder er sie mit schöner Regelmäßigkeit. Da der Zeitpunkt der Geschichte zu Covidzeiten ist, kommt das noch erschwerend hinzu.

    Hannah hat eine katastrophal gescheiterte Beziehung hinter sich, ist pleite, lebt bei einem lesbisch, militant veganen Paar zur Untermieter, die sie eigentlich nicht im Haus wollen und wo sie eigentlich nicht sein will. Sie hängt dazwischen und wütend. Hannah ist einerseits taff und arbeitet hart, so ist sie dankbar für jeden Fall und tut ihr Bestes. Bei all ihrer Rotzigkeit wünscht sie sich derartig geliebt und akzeptiert, schlicht gesehen zu werden, dass sie sich schon mal in der Beurteilung ihrer Mitmenschen vertut. So in Carl, der nette 80zig-jährige, der ihr einen einfachen Auftrag erteilt, aber leider vergessen hat so einiges zu erwähnen, was ihr eine Stalkerin beschert. Oder Mark, der Charmbolzen, mit dem sich eine Geschäftsbesprechung wie ein Date anfühlt, der aber anscheinend die eine oder andere Leiche im Keller hat.

    Liza Codys Krimis sind nie simple „Who dunnit’s?“. Ihre Protagonistinnen sind keine Superfrauen. In Lady Bag wird eine Obdachlose zur Detektivin und hier eine junge Frau, die in der Metropolitian Police Opfer von struktureller sexueller Gewalt wurde, die ihr auch im täglichen Leben immer wieder begegnet. Hannah, die sich tough und unberührbar gibt, ist sich sehr bewusst, wie dünn ihre Sicherheitsdecke ist. Es herrscht eine Wirtschaftskrise und die Schere zwischen arm und reich klafft im Post-Brexit London jeden Tag weiter auseinander. Auf der einen Seite ist da das Straßenkind BZee, das von Hannah und einigen Kleingärtnern durchgefüttert wird und auf der anderen Seite ihre Vermieterinnen, die ihren Veganismus zur Religion machen und auf die herabsehen, die sich das nicht leisten können.

    Fazit: Unbedingt Lesenswert!

    Die Schnellimbissdetektivin
    Autorin: Liza Cody
    Übersetzerin: Iris Konopik
    Verlag: Ariadne
    ISBN: 978-3-86754-275-3
    Preis: 18,00 €
  • Krimi,  Norwegen

    Das Haus der Lügen von Trude Teige

    Mit Das Haus der Lügen liegt Trude Teige ihren 5. Krimi um die Journalistin Kajsa Coren vor. Wie auch die anderen vier ist es ein Pageturner. Kajsa erhält in der Nacht einen Anruf. Eine alte Freundin, die lange aus ihrem Leben verschwunden war, braucht ihre Hilfe. Anki wurde vergewaltigt. Doch es finden sich keine Spuren in ihrem Haus und auch nicht an ihr. Sie erklärt dies damit, dass der Täter sie nach der Vergewaltigung gezwungen hat zu baden. Die Ermittlungen gehen schleppend voran. Dann wird eine weitere Frau vergewaltigt und noch eine in ihrem Haus ermordet aufgefunden. Karsten Kjølås, der Lebensgefährte von Kajsa, ist der zuständige Ermittler. Als denn noch ein Skelett in der Nordmarka gefunden wird, stellt sich die Frage, ob diese Tote etwas mit der Vergewaltigungsserie zu tun haben könnte.

    Trude Teige hat ein Händchen für die besonderen Themen. Sie spricht das an, worüber nicht gerne gesprochen wird, wo die Nachbarn sehen, dass etwas nicht stimmt, aber sich nicht einmischen mögen. Hier geht es um Kindesmissbrauch und dessen Folgen auf das Erwachsenenleben der Opfer. Schön ist, dass die Protagonist:innen in dieser Krimireihe eine Entwicklung durchmachen und nicht zu einer Reihe komischer Manierismen und Anekdoten verkommen.

    Kurz gesagt: Das Buch ist so spannend, dass ich es nicht weglegen konnte und es in einem Rutsch durchgelesen habe.

    Das Haus der Lügen
    Autorin: Trude Teige
    Übersetzer:innen: Andreas Brunstermann & Gabriele Haefs
    Verlag: Aufbau
    ISBN: 9783746640617
    Preis: 12,00 €
  • Krimi

    Alte Schule – Blumberg 3 von Andreas Niedermann

    Ein Verleger steht bei einem Autor gerade in dem Moment vor der Tür, als dieser sich, von wegen drohender Pleite, bei einem Sicherheitsdienst verdingen will. Das Angebot ist merkwürdig, kommt aber nicht ungelegen. Der Verleger legt dem Autoren zwei Bücher vor und fordert ihn auf diese zu lesen, nämlich Blumberg 1 & 2, von einem gewissen Andreas Niedermann, und behauptet, dass die Protagonistin Isa Blumberg, gar keine fiktive Person ist, sondern lebt und zur Zeit in Wiens Psychiatrie zur Beobachtung ist, nachdem man sie mit Gedächtnisverlust und verwahrlost aufgefunden hat. Der Autor soll nun aus ihren fragmentösen Erinnerungen, plus einem guten Schuss Imagination, Blumberg 3 schreiben. Natürlich stellt sich die Frage, warum das nicht dieser Andreas Niedermann tut. Nun, es heißt, dieser hat das Schreiben aufgeben und sich zum Esel züchten oder so in die Berge verzogen.

    Da die finanziellen Probleme des Autoren drängend werden, macht er sich an die Arbeit und besucht Isa Blumberg in der Psychiatrie. Bei einigem was sie ihm erzählt ist er skeptisch und beginnt Nachforschungen anzustellen, was ihn zum Teil der Geschichte macht.

    Andreas Niedermann gehört schon lange zu den Autoren und Autorinnen, die ich mit Begeisterung lese. Seine Geschichten sind spannend und witzig, sein Schreibstil alte Schule und trotzdem heutig. Und um es gleich zu sagen, Blumberg 3 schreit förmlich nach Band 4!

    Hinweis: Es ist nicht zwingend erforderlich Teil 1 und 2 gelesen zu haben, allerdings entgeht einem eine spannende und unterhaltsame Lektüre!

    Alte Schule
    Autor: Andreas Niedermann
    Edition BAES
    ISBN: 9783950528367
    Preis: 19,90 €
  • Krimi,  Österreich,  Roman

    Zwischen euch verschwinden von Gudrun Lerchbaum

    Maria ist geschieden, Maria hat ein Kind verloren, Maria pflegte ihre Mutter und die ist nun tot. Maria weiß nicht, ob sie ihr nicht doch, weil Mutter es so wünschte, das Kopfkissen aufs Gesicht gedrückt hat. Total überfordert verläßt sie das Haus, will eigentlich nur einfach frühstücken, bleibt dann aber doch in einem Hotel und als sie am nächsten Tag zurückkommt, steht ein Polizeiwagen vor dem Haus. Maria will nachdenken und verschwindet. So lange das Geld reicht, reist sie durch die Gegend, als das Geld knapp wird gerät sie in prekäre Arbeitsverhältnisse und wird aufs übelste ausgebeutet. Erst in der Gastronomie, dann in der Pflege.

    Ist es nun ein Krimi? Klassisch gesehen nicht! Praktisch gesehen, ist es egal, denn es ist ein spannendes Buch mit einem aktuellen Thema. Die Verhältnisse in der Pflege, genauer gesagt, in der 24 Stunden Pflege, die auch wenn sie über Agenturen vermittelt wird, schon mal an Prostitution grenzt. Steht etwa Intimpflege im Vertrag, ist hier nicht Wachlappen und Seife im Genitalbereich gemeint.

    Gudrun Lerchbaum schafft es wunderbar sachliches in den Erzählstrom zu weben, ohne den Leser, die Leserin, zu belehren.

    Fazit: Unbedingt lesenswert!

    Zwischen euch verschwinden
    Autorin: Gudrun Lerchbaum
    Verlag: Haymon
    ISBN: 9783709982105
    Preis: 16,90 €
  • Krimi

    Unfollow Stella von Ellen Dunne

    Patsy Logan, ihres Zeichen Kriminalhauptkommisarin, befindet sich immer noch in einer Art Sabbatjahr. Gescheiterter Kinderwunsch, gescheiterte Ehe und eine bröckelnde Karriere, sowie einige Altlasten aus der Vergangenheit, machen ihr Leben nicht leichter, obwohl sie sich in Dublin bei Kusine Sinead einigermaßen eingerichtet hat. Nachdem sie im Vorgänger, Boom Town Blues, Sam Feuerstein von der Österreichischen Botschaft getroffen und mit ihm gemeinsam einen Giftmord aufgeklärt hat, bittet dieser sie nun um Hilfe eine verschwundene Person zu suchen. Stella Schatz ist wie vom Erdboden verschluckt. Ihr Bruder ist besorgt, denn sie ist seit Tagen nicht erreichtbar. In Smartphone Zeiten mehr als ungewöhnlich. Digital Detox oder steckt mehr dahinter?

    Patsy mischt sich also ein und auch so einiges auf. Sie entdeckt, dass Stella im Content Mangement tätig war, eine Tätigkeit, die sehr an die Substanz geht. Content Manager:innen sortieren kritische Uploads aus. Also Gewaltvideos, Hasssprache, kritische Informationen und so weiter. Belastend für die meisten und kaum jemand bleibt lange in dem Job. Doch Stella ist nun mal verschwunden und sowie Patsy zu ermitteln beginnt, merkt sie, dass sie beschattet wird.

    Ellen Dunne hat den vierten Patsy Logan in die Coronazeit gelegt, allerdings zu einem Zeitpunkt, in dem es schon offener wird, die meisten aber noch im Homeoffice arbeiten. Dadurch liegt über allem eine extra bedrückende Atmosphäre. Es war wieder einmal eine Freude mit Patsy auf Ermittlung zu gehen und durch Dublin zu wandern.

    Fazit: Sehr empfehlenswert!

    Unfollow Stella
    Autorin: Ellen Dunne
    Verlag: Haymon
    ISBN: 9783709979655
    Preis: 13,95 €
  • Crime noir,  Island,  Krimi,  Polar Verlag

    Abgrund von Stefán Máni

    1997, Sölvi ist 10 Jahre alt und verbotener Weise mit seinem Cousin und dessen Freunden auf einen See herausgerudert. Er geht über Bord und kurz bevor er das Bewusstsein in der Tiefe verliert, erscheint ihm ein Mädchen in seinem Alter und reicht ihm einen schwarzen Stein, fast wie Obsidan. Sölvi wird gerettet.

    2017, Sölvi ist 20 Jahre alt, lebt in Reyjavik mit seiner Freundin Edda. Bei einem Clubbesuch trifft er seinen Cousin und dessen Freunde, mit denen er damals auf dem See unterwegs war. Die Drei sind aufgedreht und reden für Sölvi unverständliches Zeugs über das Böse und dass man es feiern muss. Sölvi mag sie nicht, aber er ist arbeitslos und als sein Cousin ihm einen Job in der Immobilienfirma seines Vaters anbietet, greift er zu. Er fühlt sich nicht wohl unter diesen skrupellosen Typen, die er immer dunklerer Machenschaften verdächtigt, und eben auch daran dem Verschwinden einer jungen Frau Schuld zu sein.

    Abgrund ist kein typischer Kriminalroman, denn er hat eine surreale, mythische Ebene. Sölvi ist in gewisser Weise ein Träumer und würde am liebsten den Kopf in den Sand stecken und einfach irgendwie durchkommen, doch ab einem gewissen Punkt steht er gegen das Böse auf und sucht nach Beweisen gegen die Dreierbande. Nicht immer geschickt, aber doch sehr konsequent.

    Fazit: Sehr dunkel, aber auch sehr gut!

    Abgrund
    Autor: Stefán Máni
    Übersetzer: Karl-Ludwig Wetzig
    Verlag: Polar
    ISBN: 9783948392833
    Preis: 17,00 €
  • Krimi,  Science Fiction

    Memoria von Zoë Beck 

    Deutschland in einer nicht allzufernen Zukunft. Harriet lebt in einem Sozialsilo, mit reduzierten Stromkonitngent und schlägt sich als Wachfrau in einem Einkaufszentrum durch. Ab und an bekommt wie mal einen Auftrag in ihrem eigentlichen Beruf, sie ist Klavierbauerin geworden, nachdem nach einer Verletzung an eine Karriere als Pianistin nicht mehr zu denken war.

    Eines Tages hat sie den Auftrag ein Klavier zu überarbeiten. Eines Tages rettet sie eine Frau aus einem brennenden Haus, die sie zu kennen scheint. Auch merkwürdig, sie bringt sich und weitere Personen mit dem Auto aus der Gefahrenzonen und realisiert dabei, dass sie Autofahren kann, obwohl sie meint gar keinen Führerschein gemacht zu haben. Wie kann das sein, warum behauptet man auf dem Amt, dass sie einen Führerschein hätte? Verwechselung oder stimmt etwas mit ihren Erinnerungen nicht? Die Rettungsaktion setzt Erinnerungen in Gang und Harriet beschließt an den Anfang zurückzukehren, nach München, wo sie aufgewachsen ist. Dort scheint jemand verhindern zu wollen, dass sie sich erinnert und zwar endgültig.

    Zoë Beck greift in diesem Buch, wie auch schon in Paradies City, wichtige Themen auf. Wie werden wir in Zukunft leben? Wie manipulibar sind wir? Wieviel Selbstbestimmung ist in einem komplett regulierten System möglich? Und wie ist es mit der eigenen Geschichte? Wie immer versteht sie gesellschaftpolitische Themen mit starken Charakteren zu einer spannenden Geschichte zu verweben.

    Fazit: Großartiger SF-Krimi

    Memoria
    Autorin: Zoë Beck 
    Verlag: Suhrkamp
    ISBN: 9783518472927
    Preis: 16,95 €
  • Krimi,  Norwegen

    Eine Idee von Mord von Anne Holt

    Kaum hat sich Selma Falk von ihrem 2. Fall – Ein notwendiger Tod -, den sie nur knapp überlebt hat, erholt, wird sie angeschossen, während sie mit zwei Freundinnen in einem Straßencafé sitzt. Linda, eine der Freundinnen, eine Parlamentsabgeordnete, wird getötet. Doch da Linda eher unscheinbar war, geht man zuerst davon aus, dass das Attentat Selma Falk galt, die sich ja so einige Feinde im Laufe ihrer Ermittlungen gemacht hat. Selma selbst hält es ebenfalls für möglich. Besonders, da sie einen Stalker hat. Mehrfach hat sie festgestellt, dass sich jemand in ihrer Wohnung aufgehalten und Dinge hinterlassen hat, die mit ihrer Kindheit in Verbindung stehen. Dann geschieht ein weiterer Mord: Eine Richterin wird erhängt aufgefunden und es kann keinesfalls Selbstmmord gewesen sein.

    Inzwischen bekommt der Journalist Lars Winther von seiner Chefredakteurin den Auftrag einer Ermittlung nachzugehen, die ein kürzlich verunglückter Kollege begonnen hatte. Lars ist erst nicht sehr interessiert, doch ein dem Ordner beigelegter USB Stick mit verschlüsselten Dateien, reizt ihn denn doch. Selma Falk, mit der er eine Art gegenseitige Hilfe-Übereinkommen hat, soll helfen. Dabei kommen sie Machtmissbrauch, Verschwörungen und Racheplänen auf die Spur.

    Anne Holt schafft es immer wieder akutelle politische Themen, mit einer spannenden Story zu verflechten. Auch im dritten Selma Falk Fall ist ihr das gelungen. Auch überraschend, wie Anne Holt es gelingt, nicht unbedingt sympathische Ermittlerinnen zu schaffen. Selma Falk ist oberflächlich betrachtet eine charmante, kluge, mutige Frau, aber sie ist auch opportunistisch, unehrlich und rücksichtslos. Eine ihrer Erkennisse in diesem Buch, frei zitiert:

    „Die Welt wäre ein besserer Ort, wenn die Menschen sich die Mühe machten, mehr zu lügen!“

    So richtig zustimmen, kann ich ihr da nicht! Aber das Buch kann ich ehrlich empfehlen.

    Eine Idee von Mord
    Autorin: Anne Holt
    Übersetzerin: Gabriele Haefs
    Verlag: Atrium
    ISBN: 978-3-85535-125-1
    Preis: 23,00 €
  • Krimi

    Antoniusfeuer von Monika Geier

    Ein junger Afghane wird erhängt in seiner Zelle aufgefunden. Alles sieht nach Selbstmord aus, wenn da nicht die Gerüchte wären, dass er exorziert worden wäre. Man befürchtet großes Presseintresse und so wird Bettina Boll hinzugezogen. Schnell ist klar, es ist Selbstmord, aber dann verschwindet der katholische Sozialarbeiter, Mojo Hansen, der den Exorzismus betrieben haben soll, kurz nachdem, Bettina Boll mit ihm gesprochen hat. Die stösst auf immer mehr Ungereimtheiten im Umfeld des Verschwundenen. Ein stocksolider Pfarrer aus dem Dorf, kam bei einem Autounfall ums Leben, in seinem Blut wurden Spuren von LSD gefunden, respektive Mutterkorn, gefunden. Angeblich wurden Drogen an das Jugendzentrum in dem Hansen tätig war geliefert und immer wieder wird von dämonischer Besessenheit gemunkelt.

    Neben der Ermittlung hat sich auch einiges in Bettina Bolls Privatleben verändert. Sie ist mit ihren Adoptivkindern in die, von ihrer verhassten Tante ererbte, Villa gezogen. Merkwürdige Geräusche, eine Leiche im Keller gefunden und ein aufdringlicher Nachbar, machen das Leben der Ermittlerin nicht einfacher.

    Monika Geier hat ein Händchen dafür Alltägliches mit Ungewöhnlichem zu verknüpfen. So ist ihre Ermittlerin eine alleinerziehende Mutter zweier Teenager, mit teenagertypischen Problemen, beruflich hat sie mit dem alltäglichen Sexismus der Behörde zu tun, sie ist gut in ihrem Job und hat eine Wahrnehmung für das, was anderen verborgen bleibt. Es ist bereits der 8. Fall für Bettina Boll und die Grundidee ist klasse, doch leider flacht der Spannungsbogen immer mal ab, weil es einfach zu viele Nebenschauplätze und Personen gibt. Da wäre weniger mehr gewesen.

    Antoniusfeuer
    Autorin: Monika Geier
    Verlag: Argument_Ariadne
    ISBN: 978-3-86754-270-8
    Preis: 24,00 €
  • Krimi,  Pendragon Verlag

    One for the Rock von Kevin Major

    Sebastian Synard, Ex-Lehrer, aktuell Fremdenführer und Inhaber des Tourismusunternehmens One for the Rock(s) auf Neufundland, ist mit einer Reisegruppe von sechs Personen unterwegs, von denen einer von der Klippe stürzt. Ein Unfall? Natürlich ist es möglich, doch so einiges deutet so nach und nach darauf hin, dass da vielleicht doch jemand nachgeholfen haben könnte. Doch welcher dieser sechs sehr unterschiedlichen Leute? Und vor allem warum? Sebastian beginnt Fragen zu stellen, was ihm nicht so gut bekommt.

    „One for the Rock“ ist der Auftakt zu einer Krimiserie, um den Fremdenführer, Bücherfreund und Whiskyliebhaber Sebastian Synard. Neufundland, die Heimat des Autors, ist natürlich ein wundervolles Setting für eine Krimigeschichte; und vor allem bei weitem nicht so abgegrast, wie manche andere Regionen. Der Protagonist ist natürlich auch mit einer persönlichen Geschichte versehen, geschieden, ein Sohn und überraschender Hundebsitzer. Er liebt Whisky und Bücher, schreibt einen Blog dazu und lässt es sich gerne gutgehen. Seine Touren sind exklusiv, was die überschaubare Zahl der Teilnehmer erklärt.

    Der Erzählstil des Autors ist locker und es macht Spaß einen Blick in Sebastians Leben zu werfen, und dabei so einiges über Neufundland und Whisky zu erfahren. Doch genau hier liegt auch die Schwäche des Buches. Etwas weniger Sightseeing und Whiskyplauderei und dafür ein wenig mehr Augenmerk auf den Krimiplot, der an einigen Stellen doch ein wenig lau wirkt, hätte dem Buch gut getan. Trotz dieses Mankos habe ich „One for the Rock“ gerne gelesen und empfehle es gerne weiter.

    One for the Rock
    Autor: Kevin Major
    Übersetzer: Norbert Jakober
    Verlag: Pendragon
    ISBN: 978-3-86532-859-5
    Preis: 18,00 €