Bright Young Women von Jessica Knoll

Im Januar 1978 bricht ein Mann in ein Verbindungshaus der Florida State University ein und misshandelt vier jungen Frauen, zwei sterben in dessen Folgen, die anderen beiden sind schwer verletzt. Beim Verlassen das Hauses wird er von der Leiterin des Hauses gesehen. Pamela Schumacher ist ihr Name und sie merkt schnell, dass Polizei und Justiz eher an einer schnellen Verhaftung interessiert sind, als ihrer Aussage zu glauben, dass sie nicht den Freund ihrer Freundin gesehen hat, sondern einen anderen Mann. Doch Pamela gibt nicht auf und findet in Tina Cannon eine Mitstreiterin. Tina ist sich sicher, dass der Täter vier Jahre zuvor ihre Freundin Ruth ermordet hat und will Gerechtigkeit. Nicht nur wird den Beiden ihre Suche von Polizei, Justiz und Presse erschwert, sondern durch ein generelles Frauenbild, durch das den Opfern eine Mitschuld am Geschehen attestiert wird. Wer glaubt in Bright Young Women den üblichen Serienkiller/Psychopathen-Thriller zu finden irrt. Es geht nicht um den Mörder, es geht um seine Opfer und um die strukturelle Gewalt gegen Frauen. Es geht darum die Opfer zu Wort kommen zu lassen. Das Buch ist interessant aufgebaut. Zum einen verknüpft sich die Handlung über verschiedene Zeiten. In den 1974 Kapiteln zum Beispiel erzählt Ruth die Geschichte von ihrer ersten Begegnung mit Tina bis zum Zusammentreffen mit ihrem Mörder. Immer wieder gibt es interessante, unvorhergesehene Wendungen durch die die Charaktere immer plastischer werden. Die Geschichte beginnt mit eher leisen Tönen, wird immer spannender und entwickelt schließlich einen Sog, der es nahezu unmöglich macht das Buch aus der Hand zu legen. Bright Young WomenAutorin: Jeesica KnollÜbersetzerin: Jasmin HumburgEichborn VerlagISBN 9783847901891Preis: 18,00 €