Hinter dem Schrank steht die Axt von Torborg Needreaas
Vor kurzem habe ich ein sehr besonderes Buch besprochen: Nichts wächst im Mondschein von Torborg Needreaas. Von der Sprachgewalt, der Schonungslosigkeit und der Wortgewalt der Autorin, von der ich noch nie gehört hatte, war ich so begeistert, dass ich mich fragte, ob es nicht noch mehr von ihr gäbe. Es gab. Beim Persona Verlag wurde ich fündig. Hinter dem Schrank die Axt ist eine Novellensammlung. Diese spielen während der Besatzungszeit in Norwegen.
Sie handeln vom bedrückenden Alltag unter einer Besatzungsmacht, von Zusammenhalt, Misstrauen und Ausgrenzung. Sie erzählen von Armut, vom Wunsch nach Aufbegehren und nach ein wenig Farbe im Grau. Doch für diese Farbe gilt es einen Preis zu zahlen und das gilt besonders für Frauen, die sich mit den Besatzern einlassen.
Da ist die Schusterwerkstatt, in der sich der gesamte Ort am Abend trifft, um dem Schuster bei einer Schachpartie zu zu sehen. Er ist der ewige Gewinner, bis ein deutscher Soldat gegen ihn antrifft und ihn zu besiegen droht. Auf dem Schachbrett in der Werkstatt spiegelt sich, was im Außen geschieht. Unter aller Not und Verzweiflung köchelt die Wut und so dann und wann brodelt der Wunsch nach Rache hoch, wie etwa in der titelgebenden Geschichte, in der ein Vater sich Rache für seinen von den Deutschen hingerichteten Sohn wünscht. Die Gelegenheit ergibt sich, als er einem betrunkenen deutschen Soldaten trifft, der Hilfe braucht. Doch ob er diese bekommt oder in der Stube des trauernden Vaters den Tod findet, wird sich zeigen, denn …
Hinter dem Schrank steht die Axt
Autorin: Torborg Needreaas
Übersetzerin: Marie-Theres Mächler
Nachwort: Marie-Theres Mächler
Verlag: Persona
ISBN: 3-924652-15-5
Preis: 15,00 €
Fazit: Unbedingte Leseempfehlung