Apoll Besobrasow von Boris Poplawski
Der Autor nimmt uns hier mit in die Welt, in der gelebt und geschrieben hat. Es ist das Paris der russischen Emigranten, die vor und nach der Oktoberrevoltion geflohen sind. Es ist Ende der Zwanziger Jahre, als Wassenka, Apoll Besobrasow begegnet und sie ein Stück des Weges gemeinsam gehen, eine Freundschaft im eigentlichen oder sexuellen Sinne ist es nicht, denn jeder ist seiner Welt versunken. Wassenka, der Gefühlvolle und Apoll, der Mystiker, der sich im Grunde um nichts und niemand schert. Auf einem Ball lernen sie Terese kennen, in die Wassenka sich unglücklich verliebt. Diese drei bilden den Kern einer Gruppe von Heimatlosen, die eigentlich nicht die Heimat Russland vermissen, sondern eher in sich selbst keine Heimat finden. Zeus, ein ehemaliger Ringer, ist der Praktische, der sich um die Grundbedürfnisse kümmert und er ist der einzige, der sich dem Alltagsleben stellt.
Die Geschichte liest sich, wie ein surrealer Traum, in dem man von einem Taumel greller Farben und Begebenheiten, in den Abgrund des Verfalls der verlassenen Häuser gerissen wird, in denen den diese temporäre Schicksalsgemeinschaft unterkommt. Der Autor war Lyriker und Surrealist und in diesem Stil schreibt er auch seine Prosa. Wenn Poplawski etwa eine Ballszene in einem Montparnasser Künstleratelier beschreibt, denn hat man nicht über diesen Ball gelesen, sondern man war in diesem verrückten Trubel.
Apoll Besobrasow Autor: Boris Poplawski Übersetzerin: Olga Radetzkaja Verlag: Guggolz ISBN: 978-3--945370-19-3 Preis: 24,00 €
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